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XIII. Blindenschacholympiade in Heraklion (Kreta)

(19.- 28.10.2008) -
8. Runde am 27.10.2008 - Deutschland - Ukraine 1,5-2,5
9. Runde am 28.10.2008 - Litauen - Deutschland  1,0-3,0
(Abschlusstabelle demnächst)

28.10.2008 - Ende gut, alles gut
(von Anton Lindenmair, Heraklion)

Die XIII. Blindenschacholympiade von Heraklion ist Geschichte! Während diese
Zeilen geschrieben werden, führen die Spieler im Spielsaal wohl gerade ihre
allerletzten Züge aus.

Doch blicken wir zunächst zurück auf die gestrige 8. Runde. Unsere
Medaillenträume sind leider geplatzt. Die Ukraine entpuppte sich als der
erwartet starke Gegner. Am Spitzenbrett wurde relativ bald Frieden zwischen
Oliver Müller und Grigorchuk geschlossen. Am 2. Brett kam Dieter während der
gesamten Partie nicht aus dem eigenen Strafraum heraus und musste sich
schließlich Wassin geschlagen geben.

 Dramatik am 3. Brett: Frank Schellmann hatte die amtierende Weltmeisterin
Luba Zsiltzova völlig überspielt (Fritz bewertete die Stellung mit mehr als
+10). Aber leider saß nicht Fritz sondern Frank am Brett. Irgendwie gelang
es Luba - wieder einmal - zu entkommen. Frank hatte bereits mehr als eine
Stunde mehr Zeit verbraucht als seine Gegnerin. Deshalb übersah er ganz zum
Schluss auch noch die forcierte Abwicklung ins Remis und musste die Waffen
strecken.

Mir blieb da leider auch nicht viel mehr übrig, als das Ergebnis durch
meinen Sieg gegen Ivchenko etwas freundlicher zu gestallten.

Die Medaille war also leider weg, aber die Chance, die Ukraine zu besiegen
war greifbar nah.

Am heutigen Dienstag (zu nachtschlafender Zeit um 09:00 Uhr) konnten wir das
Turnier für uns durch einen klaren 3:1 Sieg gegen Litauen zu einem
versöhnlichen Ende bringen. Für die Punkte sorgten Oliver Müller und Dieter
Bischoff an den vorderen Brettern, während sich Frank Schellmann und ich mit
einer Punkteteilung begnügen mussten. Mit dem 5. Platz sind wir absolut
zufrieden, auch wenn unsere Träume nicht Wirklichkeit geworden sind. Im
Vergleich zum 12. Platz vor vier Jahren konnten wir uns erheblich steigern.
Hinzu kommt noch, dass damals die Gegner größtenteils aus dem Mittelfeld
kamen, während wir diesmal alle Teams an der Spitze zum Gegner hatten.

Das Highlight zum Schluss: Mit Oliver Müller hatten wir diesmal ein echtes
"Spitzenbrett". Oliver erreichte am Ende sensationelle 7,5 Punkte aus 9
Partien und erspielte sich dadurch die Goldmedaille an Brett 1. Das ist ein
Score, wie es wohl Krylov und Berlinsky in ihren besten Zeiten hatten.
Oliver gelangen dabei drei Siege gegen Internationale Meister.

Herzlichen Glückwunsch Oliver!

Hier noch die Resultate der deutschen Spieler im Überblick:

  1.. Oliver Müller 7,5/9
  2.. Dieter Bischoff 4,5/8
  3.. Frank Schellmann 5,0/9
  4.. Jürgen Pohlers 0,0/4
  5.. Anton Lindenmair 4,0/6
Russland holte sich überlegen den Titel des Olympiasiegers von Polen zurück
(der Sieg stand bereits nach 8 Runden fest). Die weiteren Platzierungen
siehe Abschlusstabelle.

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