Deutschland wurde Vierter bei der 16. IBCA –Schacholympiade

Von Gerhard Dyballa, Pressewart des DBSB

 

Auf der griechischen Insel Rhodos fand die 16. Schacholympiade des Weltverbandes für blinde und sehbehinderte Schachspieler IBCA (International Braille Chess Association) statt. Vom 17. bis 26. Oktober kämpften 22 Nationen um die Medaillen. Sieger wurde die Mannschaft Russlands, die alle neun Wettkämpfe gewann. Zweiter wurde Polen vor Serbien. Deutschland belegte einen hervorragenden und nie erwarteten vierten Platz und das obwohl die stärksten 5 Spieler des Deutschen Blinden- und Sehbehinderten- Schachbundes (DBSB), IM Oliver Müller, CM Mirko Eichstaedt, Dominik Müller, Rene Adiyaman und Thorsten Mueller fehlten.

Wir waren im 5-Sterne-Hotel Rodos Palace untergebracht, nahe am Mittelmeer. Für die Olympiade haben sich 22 Teams gemeldet. Deutschland wurde auf Setzlistenplatz sieben geführt und spielte in der Aufstellung:

 

Brett

Name

Elo

1

Frank Schellmann

2017

2

Olaf Dobierzin

2019

3

Gert Schulz

1924

4

Dieter Riegler

1886

5

Gerhard Dyballa

1939

 

Nachfolgend fasste ich unsere täglichen Olympia-Berichte aus Griechenland – beginnend am 17. Oktober – redaktionell überarbeitet zusammen.

1. Runde am 17.10.2021: Deutschland – Bulgarien 2:2

Br.

Deutschland

Elo

2:2

Bulgarien

Elo

1

CM Frank Schellmann

2017

0:1

IM Rasim Nizam

2143

2

Gert Schulz

1924

1:0

Ljubomir Ivanov

1783

3

Dieter Riegler

1886

1:0

Todor St. Georgiev

-

4

Gerhard Dyballa

1939

0:1

Petko Patev

1758

Start mit Hindernissen

Gott sei Dank konnten wir heute am 1. Spieltag mit einer kompletten Mannschaft antreten. Gestern sah es noch nicht so aus, nachdem die Deutsche Bahn zwei unserer Spieler, Frank Schellmann und Olaf Dobierzin sowie die Begleiterin Luise Schellmann auf der Strecke gelassen hatte und diese den planmäßigen Flieger wegen einer dreistündigen Verspätung nicht mehr erreichten. Doch Luise Schellmann organisierte auf die Schnelle einen neuen Flug und die Nachzügler waren heute früh 9 Uhr in Rhodos gelandet.

 

Deutschland trat in der 1.Runde gegen die Nummer 18 Bulgarien an. Der Bundestrainer FM Wilfried Bode ließ für den heutigen Kampf das etatmäßige Brett 2, Olaf Dobierzin raus, so dass wir heute mit Frank Schellmann, Dieter Riegler, Gert Schulz und Gerhard Dyballa antraten. Riegler konnte seine Überlegenheit schnell umsetzen und landete einen schnellen Sieg. Ihm folgte kurz darauf Schulz, der erleichtert feststellte, dass er glücklich aber gekonnt gewonnen hat. Ich musste sich letztendlich nach hartem Kampf gegen seinen etwas besseren Gegner geschlagen geben. Dyballa, unser neues Teammitglied spielte eine sehr lange Partie. In einer komplizierten Stellung opferte er die Qualität und verlor die Partie nach 100 Zügen, so dass der Kampf Unentschieden endete.

Frank Schellmann

2. Runde am 18.10.2021: Litauen – Deutschland 1:3

Br.

Litauen

Elo

1:3

Deutschland

Elo

1

Gintaras Grybas

2007

0:1

CM Frank Schellmann

2017

2

Evaldas Slusnys

1747

½:½

Olaf Dobierzin

2019

3

Anatolijus Novikovas

1715

½:½

Gert Schulz

1924

4

Sigitas Berginas

1380

0:1

Dieter Riegler

1886

 

Siegen macht gute Laune

 

Heute können wir ein positives Ergebnis melden, wir haben 3:1 gegen Litauen gewonnen. Laut Bundestrainer eine ordentliche Leistung. Erneut brachte uns Dieter Riegler, mit den weißen Steinen spielend , schnell in Führung, danach musste Gert Schulz ein Remis annehmen, da er den gegnerischen Abwehrriegel nicht knacken konnte. Ich wollte bereits danach Remis bieten, aber überlegte mir trotz knapper Bedenkzeit wegen der aktiveren Stellung weiterzuspielen und das brachte letztendlich den Mannschaftssieg ein. Olaf Dobierzin besaß lange einen Mehrbauern und spielte auf Gewinn und musste schließlich doch Remis akzeptieren. Danach herrschte bei uns gute Laune.

Frank Schellmann

3. Runde am 19.10.2021: Deutschland – Ungarn 1½:2½

Br.

Deutschland

Elo

1½:2½

Ungarn

Elo

1

CM Frank Schellmann

2017

½:½

FM Zoltan Istvan Zambo

2356

2

Olaf Dobierzin

2019

1:0

IM Lajos Györkos

2301

3

Gert Schulz

1924

0:1

Apollo Kovacs

2113

4

Gerhard Dyballa

1939

0:1

Miklos Rev

1972

 

 

Deutschland verlor gegen die starken Ungarn

Nach einem Unentschieden gegen Bulgarien am Sonntag und einem Sieg gegen Litauen gestern Abend standen heute die starken Ungarn bereit, um den DBSB-Spielern das Leben schwer zu machen. Olaf Dobierzin holte zunächst mit den schwarzen Steinen einen sensationellen vollen Punkt gegen den IM Lajos Györkos und Frank Schellmann erhöhte mit einem schnellen Remis gegen FM Zoltan Istvan Zambo auf 1,5 Punkte. Trotz großer Anstrengungen konnten Gert Schulz und Gerhard Dyballa die heutige Punkteausbeute dann aber leider nicht mehr weiter steigern.

Janos Henkelmann

4. Runde am 20.10.2021: Slowenien – Deutschland 1½:2½

Br.

Slowenien

Elo

1½:2½

Deutschland

Elo

1

Vlado Turicnik

2008

1:0

CM Frank Schellmann

2017

2

Janez Mlacnik

1828

0:1

Olaf Dobierzin

2019

3

Matej Znuderl

1890

½:½

Dieter Riegler

1886

4

Emil Muri

1764

0:1

Gerhard Dyballa

1939

Der Trend zeigt nach oben

Im recht frostigen Spielsaal des Rhodos-Palace-Hotels saß die DBSB-Mannschaft am heutigen Mittwoch der Auswahl aus Slowenien gegenüber. Gerhard Dyballa machte mit seinem Gegner Emil Muri kurzen Prozess und verbuchte schon schnell den ersten vollen Punkt auf dem heutigen Punktekonto. Dieter Riegler geriet zwar gegen den schnell spielenden Matej Znuderl trotz anfänglich besserer Stellung leicht ins Wanken, rettete aber schließlich ein für den weiteren Verlauf des Abends wichtiges Remis ins Ziel. Olaf Dobierzin gelang es, mit einem souverän zu Ende gespielten Sieg gegen Janez Mlacnik den Tageserfolg für die deutsche Mannschaft in trockene Tücher zu bringen. Die trotz zähen Dagegenhaltens leider verloren gegangene Partie am ersten Brett von Frank Schellmann gegen Vlado Turicnik, fiel damit also nicht mehr allzu schwer ins Gewicht.

Janos Henkelmann

5. Runde am 21.10.2021: Deutschland – Frankreich 3:1

Br.

Deutschland

Elo

3:1

Frankreich

Elo

1

Olaf Dobierzin

2019

1:0

Yann Thevenet

1982

2

Gert Schulz

1924

1:0

Olivier Deville

1807

3

Dieter Riegler

1886

½:½

Eric Meyer

1664

4

Gerhard Dyballa

1939

½:½

Theo Ambrosino

1417

 

 

Ein Sieg mit mehreren Aufregern

 

"Wer schimpft schon über ein 3:1“, so die Worte des Bundestrainers Wilfried Bode zum heutigen Spiel gegen Frankreich.

 

Nachdem Gerhard Dyballa in der Eröffnung unangenehm überrascht wurde, gewann Gert Schulz nach guter strategischer Leistung durch einen taktischen Einsteller seines Gegners. Dieter Riegler überrannte seinen Gegner in der Eröffnung durch trickreiches Spiel und gewann schnell eine Qualität.

 

Bei Dobierzin kam die Vorbereitung aufs Brett und der Gegner wurde in allerdings recht scharfer Stellung gehörig unter Druck gesetzt. Schließlich konnte sich auch Dyballa aus seinen Problemen befreien und hatte einen Mehrbauern. Was sollte da noch passieren?

 

Plötzlich stand Dyballa im Endspiel schlechter, während Riegler durch einen taktischen Schlag einen ganzen Turm einbüßte. Daraufhin wurde Dyballa vom Bundestrainer aufgefordert Remis zu bieten, was dann glücklicherweise vom Gegner auch angenommen wurde. Nun tauchte vor Olaf Dobierzins Königsstellung die gegnerische Reiterei auf, so dass sein Sieg in einem komplizierten Endspiel mit zwei Mehrbauern fraglich erschien, während Riegler trotz materiellem Nachteil Gegenspiel erhielt. Nun bekam auch er die Aufforderung, Remis zu bieten, was auch angenommen wurde.

 

Nun folgte ein weiterer Aufreger. Es wurde vermutet, dass Dobierzin die Zeit überschritten hat und die gesamte Partie musste vom Schiedsrichter rekonstruiert werden. Dobierzin hatte aber seine Züge korrekt notiert und die Partie wurde mit dem 41. Zug fortgesetzt. Dobierzin behielt die Nerven und holte den Siegpunkt zum 3:1.

 

Gut gelaunt freut sich das DBSB-Team auf den morgigen Ruhetag und auf den Ausflug in die historische Altstadt von Rhodos. Am morgigen Nachmittag ist der DBSB dann mit zwei Delegierten beim Kongress vertreten.

Frank Schellmann

 

6. Runde am 23.10.2021: Polen – Deutschland 3:1

 

Br.

Polen

Elo

3:1

Deutschland

Elo

1

GM Marcin Tazbir

2516

1:0

CM Frank Schellmann

2017

2

IM Jacek Stachanczyk

2211

1:0

Olaf Dobierzin

2019

3

Ryszard Suder

2108

½:½

Gert Schulz

1924

4

Michal Wolanski

1974

½:½

Dieter Riegler

1886

 

Deutliche Niederlage gegen Polen

 

Am gestrigen Freitag war spielfrei und so nutzten wir das schöne Wetter für einen Ausflug. Mit dem Bus ging es in die Altstadt von Rhodos, die vor Geschichte nur so strotzt und von ihrem altertümlichen Glanz nichts eingebüßt hat.

 

Heute wurde es dann wieder ernst. Da die Spielstärke der Nachbarn aus Polen seit Langem bekannt und gefürchtet ist, waren sich alle im Klaren über die große Herausforderung, die es zu bewältigen galt.

 

Gert Schulz und Dieter Riegler gelangen an Brett 3 und 4 Achtungserfolge. Ihre beiden Partien gegen Ryszard Suder und Michal Wolanski endeten Remis.

 

An den Brettern 1 und 2 war dann allerdings die Übermacht der Polen GM Marcin Tazbir und IM Jacek Stachanczyk zu groß. Frank Schellmann und Olaf Dobierzin mussten sich letztlich geschlagen geben. Am Ende gewann Polen deutlich mit 3:1.

Janos Henkelmann

7. Runde am 24.10.2021: Deutschland – Ukraine 1:3

Br.

Deutschland

Elo

1:3

Ukraine

Elo

1

CM Frank Schellmann

2017

½:½

FM Sergej Wassin

2263

2

Olaf Dobierzin

2019

0:1

Wladislaw Kolpakow

2248

3

Gert Schulz

1924

½:½

Igor Schepelew

2100

4

Dieter Riegler

1886

0:1

WIM Ludmilla Zilzowa-Lisenko

2150

 

Unglückliche Niederlage gegen die Ukraine

 

Nach der Niederlage gegen Polen kämpften wir heute gegen die Ukraine. Frank Schellmann nahm in der Eröffnung ein Remisangebot seines viel stärkeren Gegners an.

Olaf Dobierzin spielte eine vorbereitete Variante, lief leider in eine Theoriemine und verlor die Schlacht. Gert Schulz hatte eine ruhige positionelle Variante gespielt, die zu einem Unentschieden führte. Die Ukraine führte nach drei gespielten Partien mit 2:1.

 

Alle fieberten nun mit Dieter Riegler. Er spielte eine interessante Partie, fand aber in entscheidender Stellung bei Zeitknappheit den stillen Gewinnzug nicht und verlor tragisch seine Partie.

Gerhard Dyballa

 

8. Runde am 25.10.2021: Deutschland – Nordmazedonien 2½:1½

Br.

Deutschland

Elo

2½:1½

Nordmazedonien

Elo

1

CM Frank Schellmann

2017

½:½

Zarko Selkovski

1994

2

Olaf Dobierzin

2019

0:1

Zoran Kostadinovski

1928

3

Gert Schulz

1924

1:0

Blazhe Atanasovski

1794

4

Gerhard Dyballa

1939

1:0

Trajce Dimov

1766

 

Souveräner und verdienter Sieg gegen Nordmazedonien

 

Nachdem bei mir das Spiel verflachte, landete ich in einer Stellung mit ungleichfarbigen Läufern, und der Gegner bot Remis, was ich annahm. Leider setzte sich die Niederlagenserie bei Olaf Dobierzin fort. Aus einer ungewöhnlichen Eröffnung erreichte der Gegner einen Angriff, den er voll durchzog. Zum Glück konnten unsere Bretter 3 und 4 – Gert Schulz und Gerhard Dyballa – nach langem Kampf ihre Partien souverän und verdient gewinnen und sicherten den erhofften Mannschaftssieg.

Frank Schellmann

9. Runde am 26.10.2021: Indien – Deutschland 1:3

Br.

Indien

Elo

1:3

Deutschland

Elo

1

B. Joshi Aryan

1842

0:1

CM Frank Schellmann

2017

2

Inani Darpan

2112

½:½

Gert Schulz

1924

3

Kumar Pradhan Soundarya

1746

½:½

Dieter Riegler

1886

4

Milind Samant

1640

0:1

Gerhard Dyballa

1939

 

Unerwarteter Sieg gegen das unterbewertete Team aus Indien

 

In der letzten Runde trafen wir auf das stark aufspielende und unterbewertete Team aus Indien. Brett 1 und 3 waren bisher die erfolgreichsten Spieler des indischen Teams. Dieter Riegler remisierte recht schnell mit den schwarzen Steinen. Gert Schulz sicherte mit einem Remis bereits das Unentschieden, indem er den stärksten Spieler des indischen Teams auf Distanz hielt. Mit Dyballas Sieg wurde der Kampf gewonnen und brachte uns überraschend den vierten Platz in der Abschlusstabelle.

Frank Schellmann

 

Das Olympiaresümee

 

Die deutsche Mannschaft spielte bei der Olympiade viel besser als erwartet. Am 7. Rang gesetzt, wollten wir auch diesen Platz erreichen. Das selbst gesteckte Ziel dieser Platzierung wurde mit dem 4. Rang übertroffen.

Unsere Olympiamannschaft hatte in ihren Reihen keinen spielschwachen Teilnehmer. Alle erbrachten gute Leistungen.

Teamaufstellung mit Einzelergebnissen

 

Br.

 

Name

Elo

1

2

3

4

5

6

7

8

9

Pkt.

P.

1

CM

Schellmann Frank

2017

0

1

½

0

 

0

½

½

1

3,5

8

2

 

Dobierzin Olaf

2019

 

½

1

1

1

0

0

0

 

3,5

7

3

 

Schulz Gert

1924

1

½

0

 

1

½

½

1

½

5,0

8

4

 

Riegler Dieter

1886

1

1

 

½

½

½

0

 

½

4,0

7

5

 

Dyballa Gerhard

1939

0

 

0

1

½

 

 

1

1

3,5

6

 

Frank Schellmann hatte am 1. Brett gegen die stärksten Spieler der jeweiligen Teams am Schwersten. Seine beste Leistung brachte er gegen den Inder Aryan B Joshi, der bei der Siegerehrung für seinen 3. Platz am Spitzenbrett ausgezeichnet wurde. In der Eröffnung opferte Schellmann zwei Bauern für einen Angriff. Dann gewann er eine Figur für drei Bauern und am Ende die Theorieschlacht.

 

Olaf Dobierzin startete nach seinem freien Tag mit 3,5 Punkten aus 4 Partien. Sein Sieg gegen IM Lajos Györkos aus Ungarn gehörte zu den Höhepunkten der Olympiade. Seine Siege in Spielen gegen Slowenien und Frankreich brachten uns die erhofften Mannschaftspunkte. Er wurde an seinem 2. Brett Olympiavierter.

 

Gert Schulz spielte ein sehr starkes Turnier. Mit seinem ruhigen und positionellen Spiel erkämpfte er 5 Punkte aus 8 Partien. In den von uns verlorenen Mannschaftskämpfen gegen Polen und die Ukraine remisierte er gegen die sehr starken Gegner Ryszard Suder und Igor Schepelew. Sehr wichtig war auch sein Sieg im Spiel gegen Nordmazedonien.

 

Dieter Riegler spielte schon zehnte IBCA – Olympiade. Er gewann sicher seine zwei Auftaktpartien gegen Bulgarien und Litauen. Riegler erkämpfte 4 Punkte aus 7.  Die Partie gegen die Ukraine verlor er tragisch. Seine Gegnerin WIM Ludmilla Zilzowa-Lisenko spielte eine starke Olympiade. Sie erkämpfte 4,5 Punkte aus 5 Partien.

 

Ich, Gerhard Dyballa, bin nach meinen zwei unglücklichen Niederlagen gegen Bulgarien und Ungarn mit meinem Ergebnis 3,5 Punkten aus 6 Partien sehr zufrieden. Für die deutsche Mannschaft erkämpfte ich die entscheidenden Punkte in den Mannschaftskämpfen gegen Nordmazedonien und Indien. Wichtig war auch mein Sieg im Spiel gegen Slowenien.

 

Frank Schellmann fasste unsere Teilnahme an der Schacholympiade zusammen: „Mit diesem Erfolg hat wohl niemand gerechnet. Wir haben den DBSB würdig vertreten und sind stolz darauf!“

Der Bundestrainer des DBSB Wilfried Bode bereitete einzeln die Spieler auf die Partien vor, analysierte diese mit ihnen und stand jederzeit mit guten Ratschlägen zur Verfügung. Auch die Begleiter hatten ihren Anteil an unserem Erfolg. Luise Schellmann, Janos Henkelmann und Raimund Langer betreuten uns herzlich und gingen auf unsere Wünsche und Bedürfnisse ein.

 

Das Team des DBSB dankt allen Schiedsrichtern und Organisatoren der Olympiade für ihre ausgezeichnete Arbeit. Sie handelten stets im besten Interesse des Wettbewerbs und sorgten für sehr gute Spielbedingungen. Da ich für mein Spiel eine Lampe über dem Blindenschachbrett benötigte, legten sie eine Verlängerungsschnur zu einer Steckdose. Ab der 3. Runde bekam ich einen festen Spielplatz und die deutsche Mannschaft einen festen Spieltisch. Wir spielten immer am letzten Tisch mit der Nummer 11. Persönlich danke ich besonders dem deutschsprechenden Hauptschiedsrichter Michail Keramiotis, der uns während des ganzen Turniers sehr gut betreute und mir in allen mich betreffenden Angelegenheiten half. Er leitete auch die Eröffnung der Olympiade, den IBCA – Kongress und die Schlussveranstaltung.

 

Der Kampf um Gold verlief undramatisch. Russland gewann überzeugend alle Mannschaftskämpfe. Spannend und interessant waren die Spiele um die weiteren Medaillenplätze. Der Silbermedaillengewinner Polen verlor nicht nur gegen Russland, sondern auch in der vorletzten Runde gegen die Ukraine. Serbien eroberte den 3. Rang erst in der letzten Runde.

 

Zeitgleich mit der Olympiade fanden im unserem Hotel noch weitere Schachveranstaltungen statt. Das von Nikos Kalesis organisierte Rhodes Chess Festival umfasste mehrere Veranstaltungen: unsere 16. IBCA Olympiade, unseren IBCA Kongress, die FIDE Amateur - Weltmeisterschaften, die Problemlöserwettbewerbe im Rahmen der 44. World Chess Solving Competition sowie den 63. World Congress of Chess Composition. Das Festival wurde durch die FIDE, ihrem angeschlossenen Mitglied IBCA , lokalen Organisatoren und griechischen regionalen und kommunalen Behörden ermöglicht, die dafür sorgten, dass sich die Spieler unter Einhaltung der Gesundheitsregeln von Angesicht zu Angesicht treffen konnten.

 

Die Ranglisten und der Verlauf der Olympiade sind von den zugefügten Tabellen (Endstand und Fortschrittstabelle) zu entnehmen.

Endstand

Pl.

Nr.

Mannschaft

S

R

N

MP

SoBe

BP

1.

1

Russland

9

0

0

18

284,0

29,5

2.

2

Polen

7

0

2

14

226,5

26,0

3.

5

Serbien

7

0

2

14

212,5

24,0

4.

7

Deutschland

5

1

3

11

154,5

19,5

5.

10

Rumänien

4

3

2

11

132,5

18,5

6.

3

Ukraine

5

0

4

10

237,0

22,5

7.

6

Spanien

4

2

3

10

149,0

20,0

8.

14

Indien

4

1

4

9

167,5

17,5

9.

4

Ungarn

4

1

4

9

165,0

19,0

10.

18

Bulgarien

3

3

3

9

136,0

18,0

11.

12

Nordmazedonien

4

1

4

9

124,5

16,5

12.

9

Schweden

4

1

4

9

120,5

17,0

13.

8

Italien

4

1

4

9

114,0

15,5

14.

11

Slowenien

4

1

4

9

98,5

19,0

15.

16

Frankreich

4

1

4

9

96,0

16,0

16.

17

Litauen

3

2

4

8

128,5

19,0

17.

19

Israel

4

0

5

8

89,5

18,0

18.

13

Kroatien

4

0

5

8

78,5

16,0

19.

15

Finnland

2

1

6

5

72,0

13,5

20.

20

Kosovo

1

2

6

4

44,0

9,0

21.

21

Griechenland

1

1

7

3

42,5

9,5

22.

22

Kanada

1

0

8

2

81,5

12,5

Fortschrittstabelle

Pl.

Mannschaft

MP

1

2

3

4

5

6

7

8

9

1.

Russland

18

11w4

13s3½

3w3

2s4

6w2½

8s2½

12w3

7s3½

9s3½

2.

Polen

14

18s3½

12w4

8s4

1w0

3s2½

4w3

7s4

6s1½

10w3½

3.

Serbien

14

15w4

14s3½

1s1

9w2½

2w1½

10s3

8w2½

12s3½

6w2½

4.

Deutschland

11

10w2

16s3

9w1½

14s2½

15w3

2s1

6w1

11w2½

8s3

5.

Rumänien

11

21s3½

9s2

6w½

7s2

12w1

17w2½

11s2

15s2½

16w2½

6.

Ukraine

10

8w1½

10s3½

5s3½

13w4

1s1½

7w1½

4s3

2w2½

3s1½

7.

Spanien

10

16s2

8s1½

20w4

5w2

13s3½

6s2½

2w0

1w½

18s4

8.

Indien

9

6s2½

7w2½

2w0

12s4

9s2½

1w1½

3s1½

10w2

4w1

9.

Ungarn

9

19s3

5w2

4s2½

3s1½

8w1½

15s3

10w1

13s4

1w½

10.

Bulgarien

9

4s2

6w½

16w2

21s4

11w3

3w1

9s3

8s2

2s½

11.

Nordmazedonien

9

1s0

17w2½

13w1

18s3½

10s1

16w2½

5w2

4s1½

22w2½

12.

Schweden

9

20w4

2s0

19s3½

8w0

5s3

14w3

1s1

3w½

13w2

13.

Italien

9

17s3½

1w½

11s3

6s0

7w½

18w3

14s3

9w0

12s2

14.

Slowenien

9

22w3

3w½

15s2

4w1½

19s2½

12s1

13w1

21s3½

20w4

15.

Frankreich

9

3s0

22w2½

14w2

16s2½

4s1

9w1

19s2½

5w1½

21w3

16.

Litauen

8

7w2

4w1

10s2

15w1½

20s4

11s1½

17w2½

22s3

5s1½

17.

Israel

8

13w½

11s1½

18w1

22s3

21w3½

5s1½

16s1½

20w3

19w2½

18.

Kroatien

8

2w½

20s1½

17s3

11w½

22w2½

13s1

21w3½

19s3½

7w0

19.

Finnland

5

9w1

21s2½

12w½

20s2

14w1½

22s2½

15w1½

18w½

17s1½

20.

Kosovo

4

12s0

18w2½

7s0

19w2

16w0

21s2

22w1½

17s1

14s0

21.

Griechenland

3

5w½

19w1½

22s3

10w0

17s½

20w2

18s½

14w½

15s1

22.

Kanada

2

14s1

15s1½

21w1

17w1

18s1½

19w1½

20s2½

16w1

11s1½

 

Die Texte der externen Autoren wurden von mir redaktionell bearbeitet.
Den Einleitungstext und das Resümee schrieb ich selbst.

Gerhard Dyballa

Pressewart des Deutschen Blinden- und Sehbehinderten- Schachbundes (DBSB)