Rückblick auf das 32. Südwestturnier

 

Vom 12. - 20.6.2021 fand das Regionalturnier des DBSB Bezirks Südwestdeutschland statt. Austragungsort war Mühlenbach im Ortenaukreis (Schwarzwald).

 

Dieses Turnier wurde eine besondere Veranstaltung: Der erste Versuch Ende Oktober 2020 war corona-bedingt schließlich und endlich gescheitert. Und Anfang Mai diesen Jahres sah es für den geplanten Termin im Juni auch wieder sehr schlecht aus, eigentlich aussichtslos. Dann fielen die Inzidenzwerte überraschend ganz rapide, und es zeigte sich ein kleiner Hoffnungsschimmer.

 

Gert Schulz nutzte die Gelegenheit energisch. Er sprach mit allen Teilnehmern und mit unseren Gastgebern, mit dem Bürgermeisteramt in Mühlenbach, und vor allem wurde mit dem zuständigen Gesundheitsamt kommuniziert. Trotz der inzwischen deutlich besseren Corona-Lage als Ende Oktober beim ersten Anlauf, waren jetzt die Auflagen viel höher. Die Juristen in der Behörde waren durchaus geneigt, die Veranstaltung abzusagen, und sie hatten natürlich das letzte Wort.

 

Schließlich wurde unter folgenden Auflagen gespielt: Teilnehmerzahl nicht höher als 20, Trennscheiben zwischen den Spielern während den Partien, Tests vor Turnierbeginn für alle nicht vollständig geimpften, sowie tägliche weitere Tests.

 

Speziell beim letzten Punkt kam uns die Gemeinde Mühlenbach sehr entgegen. Eine freundliche Mitarbeiterin des lokalen Testzentrums erschien jeden Morgen um halb neun und erledigte das leidige Thema. Allerdings: Im Laufe der Woche bildete sich eine richtige Test-Fan-Gemeinde. Am Ende ging es so weit, dass ein Spieler, der ab Mitte der Woche als vollständig geimpft galt, sich trotzdem darum bemühte, von der netten Dame weiter getestet zu werden.

 

Wie dieses kleine Detail schon erahnen lässt, war die Atmosphäre gut. Alle waren sichtlich froh, sich wieder treffen zu können. Man stellte fest, dass es im Schwarzwald im Juni doch noch schöner ist, als wie sonst beim Südwestturnier üblich im November. Nicht zuletzt deswegen, weil wir bei hochsommerlichen Temperaturen abends noch lange draußen sitzen konnten.

 

Aber bei einem Schachturnier geht es ja irgendwie auch um das Spiel auf den 64 Feldern. Vor Beginn wurden 6 Teilnehmern realistische Titelchancen eingeräumt, Dies waren Manfred Pinnow, Robert Drasch, Gert Schulz, Martin Recker, Dieter Riegler und Manfred Müller. Positive Überraschungen wurden allerdings auch Matthias Steinhart, Andre Schmeisser und Heinrich Traub zugetraut.

 

Aber es kam dann doch wie erwartet: die Sechser-Bande war sehr mit sich selbst beschäftigt, gab gegen die anderen Teilnehmer kaum mal ein remis ab. Vor der letzten Runde war dann die kuriose Situation entstanden, dass alle 6. noch Meister werden konnten, wobei Manfred Müller und Dieter Riegler einen halben Punkt Vorsprung aufwiesen. Die 7. Runde war dann die Runde des Gert Schulz. Absolut alle spielten für ihn, Manfred Müller und Dieter Riegler mussten sich lange gegen Martin Recker und Robert Drasch wehren, bevor ein Remis feststand, und Manfred Pinnow verlor sogar noch, während Gert Schulz gut spielte und Matthias Steinhart bezwingen konnte. Herzlichen Glückwunsch an den neuen Südwestmeister, der ja auch noch die Last der Organisation trug!

 

Bemerkenswert noch Folgendes: Regina Thaler, ihres Zeichens gute Seele des BSK Frankfurt und große Helferin beim Frühstücksbuffet in Mühlenbach, erreichte bei einer DWZ von 1100 4,0 Punkte, und damit Platz 8. Sie gewann den ausgesetzten Damenpreis und den Ratingpreis, wobei ersterer an Birgit Dietsche weitergereicht wurde, die ebenfalls auf exzellente 3,5 Punkte kam.

 

Ältester Turnierteilnehmer war Max Wilhelm aus Freiburg mit 86 Jaren, das Nesthäkchen war Robert Drasch aus München mit gerade einmal 52 Jahren.

 

Ein besonderer Dank gebührt noch Dieter Lang aus Luzern, der das Turnier bei über 30 Grad souverän leitete – und das in kurzen Hosen, wie er betonte.

 

Und nicht zu vergessen die abendlichen kabarettistischen Einlagen von Norbert Raestrup. Er rezitiert lange und komplizierte Gedichte aus dem Stand, alles unter dem Motto „intelligenter Unfug mit Hintersinn“, insbesondere von seinem Lieblingsdichter Günter Nehm.