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Spannend, familiär, freundschaftlich - einfach IBIS!



Haaksbergen war wieder Treffpunkt europäischer Schachspieler

(Impressionen von Ewald Heck, Troisdorf)

Am Wochenende, 15. - 17. April 2016 fand in der kleinen niederländischen Stadt Haaksbergen bei Enschede das 42. Internationale Blinden-Integrations-Schachturnier (IBIS) statt. Diesmal waren 54 Spielerinnen und Spieler aus vier Ländern angereist. Die deutsche Delegation stellte mit 23 Spielern das größte Kontingent dar, gefolgt von den Gastgebern mit 19 Spielern und je 6 Akteuren aus Belgien und England.

Foto vom Spielsaal

Foto: (c) Erika Heck

Wie das beim IBIS üblich ist, gab es auch in diesem Jahr einen Abholservice vom Bahnhof Enschede. Empfangen wurden die Teilnehmer und Begleitungen im Laufe des Freitagnachmittags von den Organisatorinnen José de Mönnink und Caro Woudstra im Theater de Kappen, wo das Turnier tags darauf zur Austragung kam. Schon bei der Begrüßung gab es ein herzliches "Hallo"", denn viele Gäste fahren schon seit langen Jahren zum IBIS Turnier, wodurch sich viele freundschaftliche Kontakte ergeben haben: Man kennt sich halt! Anschließend wurden die Gastgeber verständigt und diese holten ihre Gäste ab und brachten sie nach Hause, wo sie für drei Tage wohnen durften. Wie der Abend gestaltet werden soll, bleibt jedem selbst überlassen: Manche bleiben "zu Hause" und verbringen den Abend mit den Gastgebern, andere gehen aus und wieder andere zieht es zum so genannten "Schach-In", einem offenen und gemütlichen Treffen von Gastgebern, Spielern, Begleitungen und Offiziellen.

Am Samstag begleiten die Gastgeber die Spieler zum Turnierareal, wo an einer großen Tafel die Gruppenaufteilung der Spieler zu sehen ist. Dorthin zieht es alle Spieler zuerst: Wer sind meine Gegner? An welchem Tisch bin ich eingeteilt? Wer es noch nicht weiß: Es gibt kleine Vierer-Turniere; an jedem Tisch sind in aller Regel zwei sehbehinderte Spieler und zwei sehende Schachfreunde. Ferner wird darauf geachtet, dass auch die verschiedenen Nationalitäten bunt gemischt werden. An Tisch 1 sollen die stärksten sein, an Tisch 2 bis zum letzten Tisch geht die Spielstärke nach unten. Was aber dem Enthusiasmus und der Spielfreude keinen Abbruch tut! Über all wird hart um jeden halben Punkt gerungen! Gespielt werden also drei Partien, eine am Vormittag, eine am Nachmittag und die dritte am Sonntagmorgen. Die Bedenkzeit pro Spieler beträgt 90 Minuten.

Mit einer feierlichen Ansprache wurde das 42. IBIS am Samstag um 9 Uhr vom Vorsitzenden des IBIS-Komitees, Frans ten Vregelaar und Bürgermeister Gert Jan Kok eröffnet. Alle Spieler hatten an ihren Tischen Platz genommen und viele Gastgeber ließen es sich nicht nehmen, allen fes die Daumen zu drücken. Und dann gings schon wieder los. Wie gewöhnlich spazieren die Beteiligten mit ihren Freunden am Samstagmittag in eine nahegelegene Kantine, wo es belegte Brötchen, eine Riesen-Krokette, Obst sowie Kaffee und Tee zur Stärkung gibt. Es herrscht ein munteres Geplapper, auch wenn man die Sprache seines Gegenübers nicht immer perfekt beherrscht, so wird doch stets eine Verständigung erreicht. Um 15 Uhr sitzen alle wieder an den Brettern und es herrscht Turnierruhe. Nach der Partie können sich die Spieler in die Bar begeben, wo es heiße und kalte Erfrischungen gibt und über die verpaßten Chancen auf Gewinnn oder Remis diskutiert wird.

Foto vom Bürgermeister Fotos von den Unterstützern

Fotos: (c) Erika Heck

Der Samstagabend steht wieder zur freien Verfügung. Es ist also genug Zeit, sich wieder etwas zu erholen und mit den Gastgebern zu plaudern. Die allermeisten sprechen gut Deutsch und mit etwas aufmerksamen Zuhörens auf beiden Seiten klappt die Unterhaltung gut!
Nach dem Frühstück am Sonntagmorgen geht es um 9 Uhr mit Runde 3 in die entscheidende Phase. Ein kleiner Plausch mit den Nachbarn lockert die Stimmung auf. Wie ist der Punktestand der Kontrahenten? Besteht noch eine Chance auf den Gewinn eines Preises? Egal, Figuren aufstellen und ans Brett! Und danach? Shakehands und dann gehts zum Ausklang in die wenige Meter entfernte Bar.

Wie jedes Jahr fand die Siegerehrung gegen 13 Uhr statt. Frans ten Vregelaar sprach das Schlußwort. Die Preisverleihung würde gemacht durch Jaap und Geeske ter Horst, die seit vielen Jahren Gäste aufnehmen. Den beiden Ersten jeden Tisches wird ein kleiner Preis überreicht. Je nachdem, wie die Punkteverteilung ist, kann sich auch der Drittplatzierte noch über einen Preis freuen. Nach der Übergabe der Preise ist gegen 14 Uhr Schluß und alles tritt nach vielen Verabschiedungen die Heimreise an. "Es war wieder toll!" hört man von überall her. Und viele werden auch in 2017 wieder vor Ort sein, wenn das IBIS ruft. Als Termin wurde der 22. - 23. April 2017 genannt.

Vom DBSB waren diesmal Matthias Brell, Hans Peter Engel, Frank Gärtner, Ewald Heck, Norbert Raestrup, Günter Thieme, Helga Weissflog, Werner Kranz sowie die beiden Debütantinnen Irmgard Korf und Heike Eschmann am Start. Einen Preis nahmen Frank Gärtner,, Werner Kranz, Günter Thieme, Hans-Peter Engel und Norbert Raestrup in Empfang - super! Für ihre Bemühungen, das IBIS voranzubringen, wurden Kersten Linke, Stephen Hilton, Hugo Roman und Ewald Heck geehrt.

Webseite des Turniers






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